April 2021
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Wie Sie Stillprobleme lösen können

Die meisten Frauen können sofort nach der Geburt stillen, doch ist das keine Selbstverständlichkeit. Manche Mütter haben eine Vielzahl von Problemen, sei es mit sich selbst oder mit dem Kind. Zu den häufigsten Problemen während des Stillens gehören zu wenig Milch, rissige Brustwarzen, ein verstopfter Milchkanal, eine Brustentzündung oder sogar die Tatsache, dass das Baby während des Stillens beißt. All diese Probleme können gelöst werden. Ihr Frauenarzt, Ihre Hebamme oder Ihre Stillberaterin wird Ihnen dabei helfen. Stillen ist die natürlichste und gesündeste Form, Ihr Baby ausgewogen zu ernähren, als auch die Bindung zwischen Mutter und Kind zu stärken. 

 

Vorteile der Muttermilch

 

Muttermilch ist das Beste, was eine Frau ihrem Baby geben kann. Sie enthält nicht nur alle notwendigen Nährstoffe und stärkt die Immunität des Babys, sondern der Körper der Frau kann die Zusammensetzung der Muttermilch genau auf die Bedürfnisse des Babys abstimmen. Darüber hinaus ist stillen eine natürliche Weise für den Körper einer Frau, in den gleichen Zustand wie vor der Schwangerschaft zurückzukehren. Heutzutage ist die Säuglingsnahrung qualitativ sehr hochwertig, sie kann jedoch die Muttermilch nicht vollständig ersetzen.

 

Unmittelbar nach der Geburt beginnt sich in der Regel das sogenannte Kolostrum zu bilden, das oft als Supernahrung bezeichnet wird. Diese Substanz enthält alle Nährstoffe, Antikörper und andere Dinge, die für die Immunität und Entwicklung des Kindes wichtig sind. Während das Baby allmählich wächst, ändert sich auch die Zusammensetzung der Muttermilch und die Menge, um die Bedürfnisse des Säuglings in jeder Phase seiner Entwicklung anzupassen. Wie löst man Probleme beim Stillen, wann sollte man eine Stillberaterin konsultieren und welche Situationen können auftreten?

 

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Milchmangel (Laktationskrise)

 

Bei manchen Frauen, insbesondere bei Erstgebärenden, kann es vorkommen, dass sie in den ersten Monaten wenig Milch haben. Typischerweise ist dies der Zeitraum zwischen der dritten und sechsten Woche und dem dritten und sechsten Monat, wenn sich das Baby in der Phase des Wachstumsschubs befindet und schneller wächst. Es ist empfehlenswert, während dieser Zeit nicht mit dem Stillen aufzuhören, da eine reduzierte Stillhäufigkeit zu einer verminderten Muttermilchproduktion führt.

 

Im Gegenteil, die Zunahme der Muttermilch kann auf verschiedene Weise unterstützt werden. In den meisten Fällen hilft ein häufigeres Stillen bei Tag und Nacht. Auch eine wiederholte Rotation der Brust während des Stillens ist empfehlenswert. Besteht das Problem des Milchmangels weiter, ist es möglich, die Milchproduktion auch zwischen den Stillmahlzeiten durch Abpumpen zu unterstützen. Die Psyche der Frau spielt eine nicht zu unterschätzend wichtige Rolle. Wenn Sie bereits mit einem Milchmangel zu kämpfen haben, so sollten Sie Stress vermeiden und in einer ruhigen Umgebung stillen. Bemühen Sie sich darum, zwischen den Stillmahlzeiten genügend Zeit zum Ausruhen zu haben.

 

Rissige Brustwarzen (Fissuren)

 

Die Bildung von kleinen Rissen an den Brustwarzen (Fissuren) ist in den allermeisten Fällen mit einer falschen Stilltechnik verbunden. Idealerweise sollte das Baby einen Teil des Warzenhofs und nicht nur die Brustwarze im Mund haben. Wenn das Baby Schwierigkeiten beim Saugen hat, hilft es oft, zuerst den Milchfluss zu animieren und erst dann das Baby saugen zu lassen. 

 

Eine Frau, die während des Stillens unter rissigen Brustwarzen leidet, sollte diese regelmäßig pflegen. Hilfreich sind Cremen mit einer heilenden Wirkung, die, für den Säugling nicht schädlich sein dürfen, jedoch vor dem Stillen abgewischt werden müssen. Auch die Muttermilch selbst ist bei rissigen Brustwarzen hilfreich. Im konkreten Einzelfall kann eine Stillberaterin helfen.

 

Schwacher oder starker Auswurfreflex

 

Der Auswurfreflex kann Probleme beim Stillen verursachen, egal ob er zu stark oder zu schwach ist. Ein schwacher Auswurfreflex verursacht Probleme mit der Milchabgabe. Sie erkennen dies daran, dass das Baby während des Stillens nicht ruhig ist und sich zurückzieht. Die Hauptursache liegt vor allem in der psychischen Verfassung der stillenden Frau und kann durch die Beseitigung von Stör- und Stressfaktoren leicht behoben werden. Wohltuend wirken auch Massagen, warme Umschläge oder das Besprühen mit Milch, was die Produktion unterstützt und den Auswurfreflex stärkt.

 

Ein starker Auswurfreflex ist daran zu erkennen, dass das Kind beim Stillen würgt – die Milch fließt durch Regurgitation aus dem Mund. Durch den starken Milchfluss muss das Kind schnell trinken und es besteht die Gefahr, dass es zu viel Luft schluckt. Ein starker Auswurfreflex kann dadurch gelöst werden, indem vor dem Stillen der Milchfluss animiert und die stillende Frau in einer leicht schrägen Position sitzt, wobei das Baby etwas aufrechter gehalten wird.

 

Probleme mit der Brust

 

Die häufigsten Brustprobleme während der Stillzeit sind verstopfte Milchgänge und Entzündungen der Brust. Ein verstopfter Milchgang oder fachlich auch als Milchstau bezeichnet, ist die Ursache für schmerzhafte Ablagerungen in der Brust, Rötungen der Haut und in manchen Fällen sogar für eine Versteifung der gesamten Brust. Dies kann durch schlechtes Stillen, Abpumpen der Milch oder geringe Stillhäufigkeit verursacht werden. Am besten helfen hier warme Kompressen und Massagen, wobei sich der Milchgang lockert. Ein nicht gelöster verstopfter Milchgang kann zu einer Entzündung der Brust führen.

 

Eine Entzündung der Brust (Mastitis) ist ein ernstes Problem, das sich ähnlich wie ein Milchstau äußert und ebenfalls von Fieber oder Schüttelfrost begleitet wird. Im Falle einer Brustentzündung sollte eine antibiotische Behandlung eingeleitet werden. Trotz der Beschwerden und Schmerzen ist es notwendig, weiter zu stillen oder Milch auszupressen. Wie bei einem Milchstau kann eine Brustentzündung durch warme Umschläge und Massagen gelindert werden.

 

Wenn Sie einen Milchmangel oder andere Stillprobleme haben, konsultieren Sie unsere Stillberaterin, die Sie in der Gynem-Klinik, bei Ihnen zu Hause oder online berät.