IVF-Mythen entlarvt: Was stimmt – und was nicht
Mythos 1: IVF führt immer zu einer Mehrlingsschwangerschaft
Zu Beginn der IVF-Behandlungen war es tatsächlich häufig der Fall, dass bei einer IVF mehrere Embryonen übertragen wurden, um die Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen. Heute jedoch legt die moderne Reproduktionsmedizin großen Wert auf den sogenannten Single-Embryo-Transfer (SET). Dabei wird bewusst nur ein Embryo mit hoher Qualität übertragen, um das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft zu minimieren – ohne die Erfolgschancen zu senken.
Mythos 2: IVF ist die letzte Option, wenn alles andere versagt
Viele Frauen glauben, dass IVF erst dann in Betracht gezogen werden darf, wenn alle anderen Maßnahmen ausgeschöpft sind. Das ist nicht vollkommen richtig. Je nach Alter, Diagnose und individuellen Umständen kann eine IVF-Behandlung bereits frühzeitig sinnvoll sein – etwa bei verschlossenen Eileitern, Endometriose oder stark eingeschränkter Spermienqualität. Ein frühzeitiges Gespräch in einer Klinik, die sich auf dieses Thema spezialisiert, kann Klarheit schaffen.
Mythos 3: Die Behandlung ist extrem schmerzhaft
Zwar ist eine IVF-Behandlung ein medizinischer Eingriff, doch ist sie keineswegs mit starken Schmerzen verbunden. Die hormonelle Stimulation kann mit leichten Beschwerden einhergehen, wie etwa einem Spannungsgefühl im Unterleib oder Stimmungsschwankungen. Die Eizellentnahme erfolgt in der Regel unter leichter Narkose. Viele Patientinnen berichten von einem insgesamt gut verträglichen Ablauf.
Mythos 4: IVF funktioniert sofort
Eine IVF-Behandlung ist leider keine Garantie. Die Erfolgschancen hängen von verschiedenen Faktoren ab – etwa dem Alter der Frau, der Qualität der Eizellen und Spermien sowie der Ursache der Unfruchtbarkeit. Durchschnittlich liegt die Erfolgsrate pro Zyklus bei etwa 30–40 % bei Frauen unter 35 Jahren. Mehrere Versuche können nötig werden, was eine emotionale Herausforderung darstellen kann.
Mythos 5: IVF-Kinder sind häufiger krank
Dieser Mythos ist wissenschaftlich widerlegt. Studien zeigen, dass Kinder, die durch IVF geboren werden, im Allgemeinen genauso gesund sind wie natürlich gezeugte Kinder. Unterschiede in der Entwicklung konnten in großen Langzeitstudien nicht nachgewiesen werden.
Mythos 6: Die Psyche beeinflusst den IVF-Erfolg maßgeblich
Psychisches Wohlbefinden ist wichtig – das gilt auch während einer IVF-Behandlung. Dennoch: Es gibt keinen Beweis dafür, dass Stress oder negative Gedanken den medizinischen Erfolg einer IVF-Behandlung verhindern. Wichtig ist jedoch, gut begleitet zu sein. Viele Kliniken bieten psychologische Unterstützung an, um Frauen (und Paare) emotional zu begleiten.
Unter dem Strich
IVF ist eine medizinisch fundierte Methode, deren Möglichkeiten und Grenzen realistisch eingeschätzt werden sollten. Wenn Sie sich dazu entscheiden, diesen Weg zu gehen, sollten Sie sich von Mythen oder Ängsten nicht leiten lassen. Stattdessen empfehlen wir: Lassen Sie sich von Experten auf diesem Gebiet informieren und beraten, um gemeinsam mit Ihrem Arzt individuelle Entscheidungen zu treffen. In einer vertrauensvollen Umgebung, mit medizinischer Expertise und menschlicher Begleitung, wird der Wunsch nach einem Baby oft bald Wirklichkeit.
Quellenhinweise:
Kinderwunsch und Alter: Was stimmt wirklich? Mythen entlarvt und Fakten erklärt!
https://das-elternhandbuch.de/kinderwunsch-und-alter/
Häufige Mythen über IVF entlarvt - Newlife IVF
https://www.newlife-ivf.de/blog/debunking-common-myths-about-ivf
Unfruchtbarkeitsarchiv - Seite 7 von 8 - Med Expert Seminar
https://medexpertclinic.com/de/category/infertility/page/7/